Im Rahmen der „KMU-Initiative zur Energieeffizienzsteigerung“ des Klima- und Energiefonds wurden von 2009 bis 2012 österreichweit mehr als 4.000 Energieeffizienzberatungen in Klein- und Mittelbetriebe durchgeführt und eine Vielzahl an Daten standardisiert erhoben.
Seit 2010 dienen die Beratungsergebnisse der einheitlichen Auswertung von branchenspezifischen Kennzahlen, die laufenden überarbeitet und verdichtet werden. Sechs produzierende Branchen sowie sieben Branchen aus dem Dienstleistungssektor wurden gesondert hinsichtlich ihres Energieeinsatzes und ihrer Hauptverbraucher ausgewertet und darauf basierend Einsparpotentiale, CO2-Emissionen sowie Energiekennzahlen ermittelt. Für jede der zwölf Branchen wurden fünf bis sechs branchentypische Kennzahlen, die unternehmerischen Basisdaten sowie energetische, klimarelevante und monetäre Einsparpotentiale ermittelt.
Period: Januar 2010 bis Dezember 2013
Project Partner: Auftraggeber: Wirschaftskammer Österreich, Österreichische Energieagentur
Branchen aus dem Dientstleistungssektor
Gastronomiebetriebe, Hotelleriebetriebe, Friseure, Lebensmitteleinzelhändler, Einzelhändler Non Food, Großhändler, Bürobetriebe
Produzierende Branchen
Fleischer, Bäcker, Tischler, Drucker, Metallverarbeiter, KFZ-Betriebe
Kennzahlen sind Zahlen, die Zustände oder Vorgänge in verdichteter, quantifizierter Form beschreiben. In Unternehmen sind Kennzahlen ein verbreitetes Mittel um komplexe betriebswirtschaftliche und/oder technisch-organisatorische Zusammenhänge zu analysieren, zu planen bzw. zu steuern.
Energiekennzahlen haben dagegen – zumindest außerhalb besonders energieintensiven Branchen – erst in den letzten Jahren – mit den steigenden Energiepreisen und der Klimaschutzdepatte – an Bedeutung gewonnen. Mit der Einführung von Energiemanagementsystemen Iso 50.001 und EMAS III und der damit verbundenen Notwendigkeit, die Energiedienstleistung des Unternehmens zu messen, dürfte dieser Trend zumindest in den größeren Unternehmen fortsetzen.
In vielen mehr oder weniger Energieintensiven Betrieben wird der Energieeinsatz laufend optimiert und reduziert. Die Praxis zeigt, dass mit messbaren, aussagekräftigen Kennzahlen diese Optimierung leichter zu erreichen ist. Kennzahlen geben aus einer Fülle von Daten eine überschaubare Anzahl von Informationen und sind daher ein wichtiges internes wie externen Kommunikationsinstrument.
Mit Kennzahlen wird messbar hinterlegt, welche Verbesserungen bereits erreicht wurden und wo noch Optimierungspotenziale vorhanden sind.
Kennzahlen, die über einen längeren Zeitraum ermittelt und verglichen werden, sind auch Basis für die Festlegung von konkreten und messbaren Zielen.
Warum mit Kennzahlen arbeiten?
•Kennzahlen dienen der Objektivierung und Visualisierung von Unternehmenszielen und Verbesserungsbemühungen.
•Sie führen eine Fülle an Informationen auf einen Wert zusammen und geben damit ein übersichtliches Bild.
•Kennzahlen erlauben im Zuge der Energieverbrauchsanalyse eine Einschätzung und Bewertung des betrieblichen Energieeinsatzes, der eingesetzten Energieträger wie auch der entsprechenden Energiekosten.
•Kennzahlen helfen bei der ersten Eingrenzung von Schwachstellen beim Energieverbrauch im Vorfeld von Optimierungsmaßnahmen.
•Kennzahlen erleichtern eine Erfolgskontrolle nach realisierten Verbesserungsmaßnahmen.
Kennzahlen dienen als hilfreiche Basisdaten für
•betriebswirtschaftliche Entscheidungen
•das Erkennen von Problemen und Chancen
•eine ganzheitliche Bilanzierung von Produkten (Öko-Bilanz, Lebenszyklusanalyse)
•ein Energie- und Umweltmanagement im Betrieb (Öko-Audit).